Schaffhausen: Reitverein Amriswil schnappt sich den Sieg

In einem spannenden Final auf dem Griesbach überholte der Reitverein Amriswil und Umgebung  zum Schluss den Verein Elgger Pferdefreunde und den Reitverein Wetzikon Gossau bei der OKV Vereinsmeisterschaft.

29.09.2020

Von Corin Koch

Lange sah es danach aus, als ob die OKV-Anlässe dieses Jahr gleich komplett ins Wasser fallen würden – im Sommer dann die frohlockende Nachricht: Die Vereinsmeisterschaft findet doch statt! Clemens Santschi als OK-Präsident entschied sich zusammen mit Stehpan Döll und Beat Hinnen, den Anlass im Griesbach auf die Beine zu stellen und mit einer CC-Veranstaltung am Sonntag zu verknüpfen. «Der Ort ist ideal für Geländeprüfungen, gleicht die Gegend doch den englischen Weiten», meinte Clemens Santschi begeis­tert. Das Herzblut der Organisatoren war über die ganze Veranstaltung hinweg zu spüren und das Resultat konnte sich sehen lassen: Über 30 OKV-Vereinsequipen meldeten sich zum Titelkampf an, darunter auch eine Gastequipe aus dem ZKV. Jeder Verein stellte vier Reiterpaare, welche sich sechs Prüfungen in drei Disziplinen teilten.  

Wind erschwerte die Dressur
Der regnerische Tag begann mit zwei Dressurprogrammen, einem GA 07 und einem CC B1. Beide Dressuren konnten parallel zueinander auf dem riesigen Sandplatz in der Arena ausgetragen werden. «Die Bedingungen waren nicht ganz einfach, so windete es stark und die Pferde liessen sich gerne von den Nebengeräuschen ablenken», mein­te Petra Ott, welche das GA 07 auf dem dritten Schlussrang beenden konnte. Gewonnen wurde die Prüfung von Vielseitigkeitsreiterin Esther Andres mit Inster (ZKV-Equipe), gefolgt von Andrina Suter mit Lugan (Reitgesellschaft Thayngen). In der kleinen Dressur setzte sich Sarah Krenger auf Farah Diba II (RV Wetzikon Gossau) mit 74,5 Prozent deutlich an die Spitze. Hinter ihr klassierten sich Nadja Minder (RV Kempttal) vor Stefanie Bigler (ZKV-Equipe). Nach der Dressur führte die Gastequipe aus dem ZKV das Klassement vor dem Reitverein Wetzikon Gossau an. 

Anspruchsvolle Cross
Das CC-Herz in der Brust der Organisatoren merkte man deutlich an den beiden gelungenen und durchdachten Geländestrecken. Sie waren gebaut, wie man sich eine richtige Geländestrecke vorstellt: abwechslungsreich mit technischen Aufgaben, weite Strecken und echten Geländehindernissen. Ein solches bildete der Graben, welcher im B1 einmal und im B2 zweimal zu reiten war. «Die Pferde werden durch das leichte Gefälle bergab eher etwas länger und schneller und so gilt es, das Pferd vor dem Bein zu behalten», meinte Clemens Santschi über diese Aufgabe. Beim B2 selektierte die Linie von Sprung vier auf das schmale Fässchen als Sprung fünf, welche ebenfalls technische Anforderungen stellte, die es vom Reiter im Vorfeld zu erkennen galt. Auch der Einsprung in die Arena mit einem farbigen Häuschen schreckte ein paar Pferde ab, welche etwas zu schnell oder zu eng um die Kurve galoppierten. Nur zehn Reiterpaare beendeten das B2 fehlerfrei und so durchmischte sich die Zwischenrangliste neu. Die Gastequipe aus dem ZKV und der Reitverein Wetzikon Gossau konnten zwar ihre Führung mit 61,6 und 61,9 Punkten aus der Dressur und je zwei fehlerfreien Crossstrecken halten. Doch der Reitverein Elgger Pferdefreunde verdrängte hier die Kempttaler vom dritten Zwischenrang und der Reitverein Amriswil pirschte sich vom sechs­ten auf den vierten Zwischenrang an. Gespannt wartete man das Springen ab. 

Springen auf dem Wiesenplatz
Dass das Springen auf der Wiese stattfand, gab im Vorfeld einiges zu reden und wurde teilweise nicht verstanden, hätte man doch einen so tollen Sandplatz zur Verfügung gehabt. Die Gründe dafür waren auf Anfrage bei Stephan Döll mehr als nachvollziehbar: «Wir sind nur eine Handvoll Helfer, wodurch wir so die beiden Dressurvierecke für den Nachfolgetag stehen lassen konnten. Weiter bildet die Geländestrecke über den Sandplatz eine tolle Aufgabe und zuletzt könnte der Wiesenboden auf dem Griesbach kaum besser sein, ist doch unter der sandigen Erde ziemlich bald Kalkstein, sodass der Boden auch bei Regen perfekt ist, während der Sandplatz deutlich härter ist.» Seine Worte bestätigten sich im Springen, als die teilweise befürchtete Rutschpartie ausblieb. Die grösste Herausforderung im kleinen Springen über 100 Zentimeter war das Bidet, welches leicht schräg bergab angeritten werden musste und mehrere Verweigerungen auslöste. Andrea Erne aus Kyburg (Kavallerieverein Dielsdorf) gewann das Springen vor Angela Sutter mit Cyrano de l’Ile (Verein Elgger Pferdefreunde) und Michelle Schmid mit Clitschko II (Reitverein Amriswil). Die führende Gastequipe fiel hier leider zurück.  

Entscheidung im grossen Springen
Das grosse Springen führte über einen Parcours der Höhe 110 Zentimeter. Die Reihenfolge der Startenden entsprach der umgekehrten Zwischenranglis­te, sodass es bis zum Schluss spannend blieb. Amriswil und Umgebung legte als Drittplatzierte mit Nadine Schmid und Cythia IV eine Nullrunde vor. Für Wetzikon Gossau sah es mit Christine Lang und Cooper bis zum letzten Sprung gut aus, doch dort fiel noch die Stange! Jennifer Eicher und Garschino waren zuletzt am Start, doch mussten auch hier vier Punkte notiert werden, sodass der Reitverein Amriswil und Umgebung vor den Elgger Pferdefreunden und Wetzikon Gossau sich als Sieger feiern lassen durfte. 

Hier finden Sie die Gesamrangliste der OKV Vereinsmeisterschaft 2020


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