Maienfeld: PZG Einsiedeln gewinnt OKV-Gold

In einem spannenden Stechen entschied die Pferdezuchtgenossenschaft Einsiedeln den OKV-Fahrcupfinal für sich, ganz knapp vor dem Reitclub Sonnenberg. Bronze ging an den Reitverein Schaffhausen.

22.09.2020

Von Corinne Hanselmann

Bis zuletzt war die Entscheidung im OKV-Fahrcupfinal völlig offen. Dieser wurde von der Bündner Fahrsportvereinigung organisiert und bei besten Bedingungen auf dem Möhrplatz Maienfeld ausgetragen. Zehn Equipen waren am Start – sie hatten sich zuvor in drei Rayons auf jeweils drei Qualifikationsplätzen für den Final qualifiziert. Auf dem grossen Sandplatz gelangen vielen Fahrern gute Runden, es gab aussergewöhnlich viele Nuller. Drei Fahrer pro Verein fahren jeweils zwei Umgänge, der schlechteste der sechs Umgänge wird gestrichen. Bei den A-Fahrern blieben Fanny Bühler vom RC St. Gallen, Lukas Maier vom KV Winterthur, Sina Siegenthaler vom RC Sonnenberg, Andreas Kubli von der Bündner Fahrsportvereinigung und Elisabeth Künzle vom RV Schaffhausen fehlerfrei. Den Parcours, der mit rund 200 Sekunden pro Umgang ziemlich lang war, hatte Beat Auer gestellt. Nun machten sich die B-Fahrer der Equipen bereit. Hier lieferten Marcel Hutter vom PZV Rheintal, Giacomin Barbüda von der Bündner Fahrsportvereinigung, Philipp Wagner vom RC St. Gallen und Rico Weber von der PZG Einsiedeln einen Doppelnuller. 

Fünf fehlerfreie Vereine nach zwei Fahrern
Nach vier Umgängen und berücksichtigtem Streichresultat wiesen immer noch fünf Vereine ein Blankokonto auf. Eine Doppelnull gelang bei den C-Fahrern Walter Müller von der WPZ Lilienthal, Franziska Maier vom KV Winterthur, Urs Bicker von der Bündner Fahrsportvereinigung, Roland Schlagenhauf vom RV Schaffhausen, Michael Glauser vom RC Sonnenberg und Roland Michaud von der PZG Einsiedeln. Zudem stand nun fest, dass es ein Stechen geben wird: Mit jeweils fünf fehlerfreien Umgängen schafften es der RV Schaffhausen, der RC Sonnenberg und die PZG Einsiedeln in die Entscheidungsrunde. Ebenso die Bündner Fahrsportvereinigung, die sogar sechs fehlerfreie Runden verbuchen konnte. Auch bei den Juniorinnen Leonie und Sina Siegenthaler sowie Michael Glauser vom RC Sonnenberg war kein Ball gefallen, sondern einzig 0,5 Punkte für Zeitüberschreitung angefallen. 

Weber und Glauser fuhren allen davon
Im Stechen ging zuerst Peter Rütimann mit Lion für den RV Schaffhausen an den Start. Er blieb fehlerfrei in 172.37 Sekunden. Dann nahm der Bündner Giacomin Barbüda mit Nesqu den Parcours unter die Räder. Er blieb fehlerfrei in 175.17. Es folgte Michael Glauser vom RC Sonnenberg mit Lusette. Er fuhr risikoreich, blieb aber fehlerfrei und stellte mit 159.59 Sekunden mit Abstand eine neue Bestzeit auf. Der Jubel des RC-Sonnenberg-Fanclubs, der seine Fahrer stets mit La-Ola-Wellen und Jubel anfeuerte, war gross. Doch noch stand die Fahrt von Rico Weber und Fee für die PZG Einsiedeln aus. Auch er fuhr volles Risiko, was sich letztlich auszahlte. Mit einem Hundertstel Vorsprung schnappte seine Equipe dem RC Sonnenberg den Sieg weg.  «Wir haben uns gefreut, als wir gehört haben, dass wir dieses Jahr doch noch OKV-Fahrcup fahren dürfen», sagte Jessica Michaud von der Siegerequipe gegenüber der «PferdeWoche». «Wir sind gut vorbereitet und voller Elan gestartet – das hat uns jetzt auch weit gebracht.» 2018 hat es die Equipe in dieser Zusammensetzung zum ersten Mal an den OKV-Fahrcupfinal in Maienfeld geschafft und den vierten Platz belegt, in Henau vor einem Jahr gab es den sechs­ten Platz. «Dieses Jahr haben wir uns voll ins Zeug gelegt», so Jessica Michaud. Dies hat sich gelohnt – die Qualifikation beendeten sie mit zwei Siegen und einem zweiten Platz, und von Maienfeld gingen sie nun mit Gold nach Hause. 

«Aufgeben war kein Thema»
Im Gegensatz zu den OKV-Sparten Dressur und Springen fand beim Fahren in diesem aussergewöhnlichen Jahr ein OKV-Final statt. Dies ist dem Einsatz von OKV-Chef Fahren, Alois Häni, zu verdanken. Er sagte bei der Siegerehrung dann auch: «Im Moment fühle ich mich als Sieger auf diesem Platz, und das nur, weil mich alle Fahrer, Organisatoren, Parcoursbauer, Jurymitglieder und Helfer unterstützt haben, den Fahrcup in diesem Jahr durchzuführen. Aufgeben war nie ein Thema für mich. Auch möchte ich unserem OKV-Präsidenten, Michael Hässig, recht herzlich danken. Er hat von Anfang an gesagt, er lasse jedem Ressort die freie Wahl, was es dieses Jahr durchführen möchte.» Michael Hässig, der dem Final ebenfalls beiwohnte, bedankte sich bei allen, die dazu beigetragen haben, dass es im Ressort Fahren geklappt hat. «Dies hat gezeigt, dass super Sport auch in diesem speziellen Jahr möglich ist», sagte er.

Zum ersten Mal war Claudio Furrer OK-Präsident des Turniers und dies gleich unter erschwerten Bedingungen. Er profitierte davon, dass er zu einem bereits gut zusammenspielenden Vorstand dazustossen konnte, so Furrer. «Natürlich gibt es immer Sachen, die man beim nächsten Mal anders oder besser machen würde, aber grundsätzlich sind wir zufrieden. Das Turnier war unfallfrei, das ist das Wichtigste.» Verbesserungspotenzial gibt es sicherlich beim Zeitplan. Die Siegerehrung des Finals fand rund 1,5 Stunden später statt als geplant.

Am Vormittag fand als Einlaufprüfung ein Hindernisfahren für Ein- und Zweispänner statt. Auch dort gab es viele Nuller. Bei den Einspännern war Mario Lüchinger mit Fiona am schnells­ten. Bei den Zweispännern gewann Urs Bicker mit Stino und Apollo. 

Hier finden Sie dieRangliste des OKV Fahrcup Finals in Maienfeld


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