Pfyn: Verstehen, was verlangt wird

„Bleib im Takt, Du musst mehr unterstützen“ fordert Tiggy Lenherr ihre Reitschülerin auf. Dabei wippt sie im geforderten Takt am Boden mit. Während zwei Tagen durften Dressurreiter vom reichen Erfahrungsschatz von Tiggy Lenherr profitieren.

28.10.2018

Von Claudia Uehlinger

Ein OKV Dressurkurs für jedermann

Der vom OKV ausgeschriebene Dressurkurs mit Tiggy Lenherr war innert Kürze ausgebucht. Vom GA- bis zum routinierten M-Reiter wollten alle die Gelegenheit nutzen, neue Inputs für sich und das Pferd zu bekommen. Der Kurs war für alle offen. Nebst routinierten Dressurreitern profitierten auch einige Jugendliche von dieser einmaligen Trainingsmöglichkeit. Und Tiggy Lenherr verstand es auf ihre sehr positive, humorvolle, jedoch konsequente Art auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Reiterpaares einzugehen. „Ich habe grosse Freude daran, Informationen, Gelerntes und auch selber Erlerntes weiter zu geben und das Wissen zu teilen“ erklärt Lenherr ihre Beweggründe, während zweier Tagen 18 Dressurlektionen zu erteilen. „Man spürt die Motivation und Dankbarkeit der Teilnehmer. Das macht viel Freude. Ich kann die Welt in zwei Tagen nicht ändern. Meist sage ich den Reitern das gleiche, wie sie schon von ihren Heimtrainern hören. Diese leisten eine sehr gute Arbeit und legen eine tolle Basis. Trotzdem kann ich als „aussenstehende“ Trainerin den einen oder anderen Punkt anders formulieren oder neue Inputs geben.“ An beiden Kurstagen stand, egal ob auf GA- oder M-Niveau oft das Verständnis und damit verbundene Erklärungen zum Thema Versammlung im Vordergrund. Was will der Dressurrichter in einem GA-Programm sehen, was soll angestrebt werden? Das Gleiche gilt auch für die L- und M-Programme, wo nicht nur Seitengänge und Wechsel hinzu kommen, sondern auch ein höherer Grad der Versammlung gefordert wird. Ebenso legt Lenherr viel Wert auf gute und reine Gangarten. „Die Lektion wird nur so gut, wie die Gangart ist“ so Lenherr erklärend. Von den Reitern und deren Pferden verlangte sie konzentriertes Arbeiten, gepaart mit bewusst gesetzten Verschnaufpausen. Dies zeigte Wirkung, so dass Lenherr bei jedem Reiterpaar zufrieden Fortschritte feststellen konnte.

Vor allem Inputs gefragt

Die Teilnehmer ihrerseits waren ebenfalls und ausnahmslos zufrieden mit den erhaltenen Trainingslektionen. So äusserte sich beispielsweise Sibylle Nüesch, welche mit ihrer 16-jährigen Hessenstute Dakota teilnahm und an M-Dressurprüfungen startet: „Mein Ziel war es, konstantere Leistungen zu erreichen. So habe ich mich früher bezüglich des Taktes eigentlich immer dem Pferd angepasst. Bereits im April-Kurs haben wir daran gearbeitet und jetzt gebe ich den Takt vor. Mit Tiggy haben wir dieses Mal an den Traversalen und am Schulterherein gearbeitet. Sie kann einem alles verständlich erklären, dass man anschliessend weiss, worum es geht. Man kann bei ihr brutal viel lernen“. Mit vielen Inputs wird sie nun weiter arbeiten, um ihr Fernziel, in einem St. Georg zu starten, Realität werden zu lassen. Auch die 16-jährige Juliette Della Casa, welche mit Fränzi, einer 15-jährigen Hannoveranerstute angereist war, erklärte, dass ihr das Training bei Lenherr sehr viel bedeute und bringe: „Tiggy ist für mich sowohl reiterlich als auch im Umgang mit den Pferden ein grosses Vorbild. Der Aufbau oder das „Rezept“, was ich abarbeiten muss, damit ich mein Pferd in einen guten Aussengalopp bringen kann, hat mir mega geholfen. Tiggy versteht sehr schnell, wie Pferd und Reiter funktionieren. Sie weiss auf humorvolle Art Pferd und Reiter für die Lektionen zu begeistern.“ Ein „Aha-Erlebnis“ durfte Sandra Wüthrich mit Cabellari verbuchen: „Für die Traversale muss ich die innere Hand mehr öffnen, anstelle sie am Hals hochzuheben. Generell wurde mein Körperbewusstsein wieder geschärft. Ich überlege mir wieder mehr, was ich womit bewirken will. Beispielsweise: welche Aufgabe hat mein Bein, was will ich mit der Einwirkung erreichen?“ Auch sonst wollte sich Wüthrich wertvolle Inputs für das Wintertraining bei Lenherr holen. Barbara Bögli, welche mit Lio im Sandviereck von Lenherr’s Unterricht profitierte war sich bewusst, dass sie hier sicherlich auf die gleichen Probleme, wie sonst auch stossen werde. Aber man hätte die Chance, sich die Lösungen einfach auch einmal anders formulieren zu lassen. Auch wenn die Lösung die gleiche ist. Zudem: „Ich wollte die Chance einfach nutzen, bei einer solchen Koryphäe, wie Tiggy eine ist, wertvolle Inputs zu erhalten.“ Dass Lenherr’s Art zu unterrichten positiv aufgenommen und ihre fröhliche und lebhafte Natur geschätzt wird, wurde von allen Teilnehmern zum Ausdruck gebracht. „Ein Training bei Tiggy ist sehr angenehm und motivierend. Selbst wenn einem etwas mal nicht so rund läuft sagt Tiggy „ist alles gut“ und man beginnt in Ruhe von Neuem“ so Natascha Wüthrich, die mit Brentamo B sich zum Ziel gesetzt hatte, das im April-Kurs gelernte und den Sommer hindurch vertiefte zu zeigen und damit zu bestätigen, dass sie viel an den Grundlagen gearbeitet hatte. Und auch Natascha konnte am Ende ihrer Trainingslektion mit Freude sagen: „Ziel erreicht“.


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