OKV-Gold für St. Gallen

OKV-Vereinsmeisterschaft in Weite SG: Der Reitclub St.Gallen und der Husaren Reitclub St.Gallen sicherten sich den Sieg vor dem RV Werdenberg und dem KV Limmattal.

Corinne Hanselmann

Als krönenden Abschluss der Outdoorsaison organisierte der Reitverein Werdenberg am Sonntag die OKV-Vereinsmeis­terschaft. Dabei bestreiten vier Reiterinnen und Reiter eines Vereins insgesamt sechs Teilprüfungen, je zwei in den Disziplinen Dressur, Gelände und Springen. Die Leistungen im Dressurviereck entscheiden, mit wie vielen Fehlerpunkten die Teams anschliessend ins Gelände starten. Für die gemischte Mannschaft des RC St. Gallen und des Husaren Reitclubs St. Gallen ritt Lisa Désirée Keller mit Rhea Rubina das schwierigere Dressurprogramm GA 07. Sie erreichte 63,6 Prozent. Das einfachere Programm CCB1 Test B bestritt Philipp Bühler mit Sugar and Spice. Sein Resultat war 65,2. Damit lag das Team nach der Dressur nur auf Rang zwölf von insgesamt 19 Equipen. 

Als einziges Team viermal Null

Doch auf den anspruchsvollen Geländekursen auf der weitläufigen Tratt zeigten Philipp Bühler im einfacheren Niveau (B1) wie auch seine Teamkollegin Christiana Baumann mit Quentino im schwierigeren Niveau (B2) fehlerfreie Runden. Das gelang im einfacheren Gelände sieben Teilnehmern, im schwierigeren schafften es nur drei.

Vor dem abschliessenden Springen auf der Kohlau lagen die St. Galler damit in Führung, dicht gefolgt vom RV Werdenberg und dem KV Limmattal. Während Christiana Baumann für St. Gallen im Springen über 100/105 Zentimeter fehlerfrei blieb, patzten Matthias Hutter und Carlina (RV Werdenberg) wie auch Maya Grossenbacher mit Murphy Hill (KV Limmattal). St. Gallen baute seine Führung somit aus. Auf den zweiten Zwischenrang schlich sich kurzzeitig der KV Dielsdorf & Umgebung. Mit einer souveränen Nullfehlerrunde im Springen über 110/115 Zentimeter brachten Julia Menet und ihre Kyra vom Almendsberg den Sieg für die St. Galler schliesslich ins Trockene, mit 12,9 Punkten Vorsprung.

«Ich wusste bei meinem Ritt, dass ich mir sogar noch Fehler hätte leisten können», sagte Julia Menet auf die Frage, wie sie mit dem Druck als Schlussreiterin hat umgehen können. «Und wir haben eine megacoole Equipe. Die Hauptsache ist, dass wir Spass haben zusammen.» Die St.Galler geniessen es, dass sie bei der OKV-Vereinsmeisterschaft für einmal als Team unterwegs sind statt wie sonst als Einzelsportler. Philipp Bühler findet es super, dass hier wieder einmal Allrounderpferde gefragt sind, denn mindes­tens einer der Dressurreiter muss auch eine der Springdisziplinen übernehmen. «Und wenn jemandem etwas nicht ganz gelingt, können es die anderen Teammitglieder wieder ausbügeln. Es ist eine Teamarbeit zwischen den Disziplinen.»

Ebenfalls auf das Podest steigen durften Renate Berner, Matthias Hutter, Bettina Schlegel und Tamara Fässler – sie holten Silber für den RV Werdenberg – sowie Ruth Hunkeler-Wittleder, Maya Grossenbacher, Lisa Grossenbacher und Fabienne Baumann, die Bronzegewinnerinnen des KV Limmattal.

Letzte Punkte für Verbandsmeisterschaft

Die Medaillen überreicht hat OKV-Präsident Daniel Stäheli. Er sagte: «Die Vereinsmeisterschaft ist der Abschluss der Saison, wo alle Equipen noch einmal alles geben dürfen. Für viele Vereine ist es ein wichtiger Anlass, weil es nochmal um Punkte für die OKV-Verbandsmeisterschaft geht.» Die Anlage des Reitvereins Werdenberg in Weite biete ideale Verhältnisse für eine solche Veranstaltung, «mit einem Gelände, das sogar für gestandene Vielseitigkeitsreiter nicht immer einfach ist», so Stäheli. 

Auf die Frage, warum deutlich weniger Equipen am Start sind als in vergangenen Jahren, meinte der OKV-Präsident: «Wir werden es analysieren müssen, was die Gründe dafür sein könnten. Wir sammeln Ideen, wie wir die Vereinsmeis­terschaft wieder attraktiver machen können. Es wäre natürlich wünschenswert, dass mehr Teilnehmer kommen, wenn man die Veranstaltung schon organisiert.» Das OK in Weite nimmt stets einen enormen Aufwand auf sich, um die Geländestrecke herzurichten. 

Herausforderungen und Klassiker im Gelände

Für den Parcoursbau verantwortlich ist Clemens Santschi. Die Tratt ist sehr weitläufig, aber trotzdem übersichtlich. Man sieht von einem Punkt aus relativ viel. Attraktiv ist das auch für die vielen Zuschauer im Bereich der zusätzlichen Festwirtschaft auf der Geländestrecke. «Das Gelände ist scheinbar flach, hat aber viele Bodenwellen, die ich beim Bauen des Parcours auch einfliessen lasse», erklärt Santschi. Auf der Tratt finden schon seit Jahrzehnten CC-Turniere statt. «Es gibt viele alte Sprünge, die schon seit Jahr und Tag hier sind, wie etwa der überbaute Graben. Das sind Klassiker. Zudem gibt es einige Hindernisse mit breiten Fronten, für die es etwas Mut braucht, die sich unter dem Strich aber gut reiten lassen.» 

Mit Blick auf die gezeigten Ritte sagt der Parcoursbauer: «Dort wo gut geritten wurde, fiel auch das Resultat entsprechend aus.» Eine falsche Linienwahl oder vermeintliche Abkürzungen, die sich als Trugschluss erwiesen, wurden dem einen oder anderen Reiter zum Verhängnis. Auch der Teich hatte durchaus Einfluss auf das Klassement. Am Samstag im B1 brauchten viele Pferde recht lange, bis sie im Wasser waren. Clemens Santschi erklärt: «Die Wasserstelle kommt etwas überraschend, da sie sich in einer Senke befindet und man sie nicht schon von weitem sieht. Darauf muss das Pferd gut vorbereitet werden.» Grundsätzlich habe sich aber gezeigt, dass alle Aufgaben reitbar und lösbar gewesen seien. «Ein Geländeritt soll ja auch eine Herausforderung sein.»

Werdenberger Doppelsieg am Samstag

Am Samstag hatten Einzelreiter die Möglichkeit, eine Vielseitigkeitsprüfung auf Niveau B1 oder Welcome zu absolvieren. Dabei gelang Fabienne Schadegg und Renate Berner vom RV Werdenberg ein Doppelsieg im B1 mit ihren Pferden Cara Lolita und Richmond. Die Welcomeprüfung entschied Tamara Ulber mit Cecilia für sich. Zudem fand erstmals ein Pony Jump & Run statt. Sina Fässler und Lui sicherten sich den Sieg bei den Kindern. Bei den Erwachsenen gewann Jasmin Graf mit Rocky.

 

 

 

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