4. Nationale Netzwerktagung "Pferd und Gesellschaft"

Vergangenes Wochenende fand die vierte Nationale Netzwerktagung Pferd & Gesellschaft unter der Schirmherrschaft von Swiss Equestrian statt. Rund 45 interessierte Zuhörer:innen fanden den Weg zum AgroVet-Strickhof in Lindau von den beiden Referenten Michael Hässig und Heinrich Binder mehr zum Thema Ethik und Tierschutz zu erfahren.

Darf man Pferde noch reiten? Wieso lassen sich Pferde überhaupt reiten? Was sind die Risiken und welches der Gewinn für das Pferd, wenn es sich reiten lässt? Und wo bleibt die Ethik des Menschen gegenüber dem Pferd? Diese Fragen leiteten den Vortrag von Michael Hässig. Er erläuterte die langjährige Geschichte des Pferdes und der Pferdehaltung in unserer Gesellschaft und wie sich unser heutiges Ethikverständnis dazu verhält. Vor dem Hintergrund des darwinistischen Spruches «survival oft he fittest» erklärte Hässig welche Rolle der Mensch bis heute in der Arterhaltung des Pferdes spielt: «Würden wir Pferde nicht halten und nutzen, wo auf der Welt gäbe es dann noch Pferde?» Diese Aspekte sollten bei Fragen der Ethik in der Pferdehaltung laut Hässig berücksichtigt werden.

Nach einer kleinen Kaffeepause folgte der zweite Vortrag mit Heinrich Binder, ehemaliger Mitarbeiter des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen. Das Tierschutzgesetz steht unter der Prämisse, die Würde und das Wohlergehen der Tiere zu schützen. Doch auch im Gentechnikgesetz oder im Zivilgesetzbuch befinden sich Gesetzesartikel, unseren Umgang mit Tieren regeln. Binder zeigte die inhaltlichen Unterschiede zwischen den verschiedenen Artikeln auf. Besonders auffallend war, wie schwammig viele dieser Artikel formuliert waren, was ihre Auslegung äusserst schwierig macht. 

Anschliessend an die Diskussion wurde die eine kurze Abschlussdiskussion geführt wo die Zuhörenden ihre Gedanken und Ideen zum Thema besprechen. Ein Vorschlag aus den Reihen der Teilnehmenden forderte Massnahmen für mehr Goodwill in der Gesellschaft gegenüber Pferdesport, wie beispielsweise in Form eines öffentlichen «Pferdetags». Swiss-Equestrian Vizepräsident Peter Zeller, der ebenfalls vor Ort war, konnte bestätigen, dass der Dachverband etwas in der Art plant.

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