Update zum Equinen Herpesvirus und der Impfung

Neue Mitteilungen des Präsidenten zum EHV-1 und EHV-4 und der Impfung. In Zusammenarbeit mit einigen Tierärzten des Tierspitals Zürich.

Equines Herpesvirus 1 und 4 (EHV-1, 4) und Impfung

 

In Pferdezuchtkreisen wird nach wie vor oft noch die Meinung vertreten, nur trächtige Stuten müssen gegen EHV-1 und -4 geimpft werden.

Stimmt das?

Nein. Es nützt wenig, nur trächtige Stuten zu impfen, da der Schutz vor Aborten nicht absolut sicher ist. Nur wenn der komplette Bestand geimpft wird, kann das Risiko von Aborten deutlich reduziert werden.

In einem Stall mit tragenden Stuten sollten daher alle Pferde geimpft werden. Auch Stallungen mit regem Pferdeverkehr sollten, wie die aktuelle Situation zeigt, gegen EHV-1 geimpft werden. Bei einem laufenden EHV-1-Seuchenausbruch kommt eine Impfung in der Regel zu spät, weil ein Impfschutz erst nach zwei Impfungen im Abstand von 4 - 6 Wochen (Grundimmunisierung) plus 2 Wochen nach der zweiten Impfung, also nach total 6 - 8 Wochen vorhanden ist. Das ist zu lange, um einen Seuchenausbruch zu verhindern.

Eine Erstimpfung kann in der Regel im Alter von 5 – 6 Monaten erfolgen, wobei das Mindestalter 3 Monate beträgt. Eine Wiederholungsimpfung ist alle 6 Monate erforderlich.

Als Massnahme zur Verhütung eines Abortes werden tragende Stuten im 5., 7. und 9. Monat der Trächtigkeit geimpft. Auch diese müssen zuvor ordnungsgemäss grundimmunisiert werden.

Michael Hässig, OKV-Präsident

Mit Beteiligung von:
    Prof. Uli Bleul. Reproduktionsmedizin, Tierspital Zürich
    Prof. A. Fürst, Pferdechirurgie, Tierspital Zürich
    Dr. Jasmin Walter. Reproduktionsmedizin, Tierspital Zürich
    PD Dr. Angelika Schoster, Pferdemedizin, Tierspital Zürich

12. März 2021

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