Horn: Ein Wochenende für den Springnachwuchs
Am ersten von zwei Springturnier-Wochenenden in Horn heissen die Gewinner der Hauptprüfungen Reitverein Falknis Maienfeld bei der Qualifikationsprüfung des OKV-Cup der NOP Pferdeversicherung am Samstag und Shanice Eberhart mit Burlington V.D.M. in der Prüfung über 140 Zentimeter am Sonntag.
17.04.2018
Von Claudia Uehlinger
Der Reitclub Bodensee schrieb für das erste von zwei Turnierwochenenden 13 Prüfungen aus. Deren neun waren ausschliesslich dem Nachwuchs bis 25 Jahren vorbehalten. Höhepunkt am Samstag war dennoch die erste Qualifikationsprüfung im Rayon Ost zum OKV-Cup der NOP Pferdeversicherung. Nach einigen Jahren ohne Patronatsgeber freut sich der OKV, mit der Nordostschweizer Pferdeversicherungs-Genossenschaft NOP einen neuen Partner für den Vereinscup gefunden zu haben. So liess es sich Rodolfo Kappeler, Präsident der NOP, nicht nehmen, persönlich bei einer der ersten Qualifikationsprüfungen anwesend zu sein. „Der gezeigte Sport hat mir sehr gut gefallen. Die Veranstaltung und die Qualifikationsprüfung haben bei mir einen sehr guten Eindruck hinterlassen“ so Kappeler. Und die Qualifikationsprüfung hatte es in sich. Während dieser Teamprüfung wurde nach jedem Umgang neu gerechnet, welcher Ritt für das Streichresultat herhalten muss. Nach dem vierten Umgang der fünfzehn Equipen stand fest, dass die Reiter vom Reitverein Werdenberg, Reitverein Falknis Maienfeld, Pferdezuchtverein Rheintal und dem heimischen Reitclub Bodensee den Sieger in einem Stechen ausmachen mussten, da diese vier Equipen alle mit null Fehlern in der Endabrechnung standen. In der ersten Runde blieben die Startreiter der Equipen, bis auf den RC Bodensee, alle fehlerfrei. Die Spannung stieg fast ins Unermessliche, als in der zweiten Runde des Stechens, bei den ersten Equipen auch Stangen fielen. Für den Pferdezuchtverein Rheintal hatte es Schlussreiter Urs Weishaupt auf Cherubin noch in der Hand, den Sieg mit einem zweiten Nullfehlerritt zu sichern. Doch die Nerven hielten nicht stand: eine zu enge Wendung auf die Kombination und Cherubin stoppte. Somit wäre ein Sieg für den RC Bodensee mit einem schnellen und fehlerfreien Ritt des Schlussreiters Michel Kuratli auf Chloé noch möglich gewesen. Doch auch dieses Paar scheiterte, wie auch andere Reiter, am zweiten Sprung in diesem spannenden Stechen. So entschied bei den Teams mit den vier Strafpunkten in der Endabrechnung die schnellste Zeit der beiden Stechparcours-Runden. Und da war der Reitverein Falknis Maienfeld mit Ginja Busch auf Lord du Buhot, Kurt Eggenberger auf Charmed (beide ritten das Stechen), Tonio Cadalbert auf Cando und Andreas Zindel auf Caladia um zweieinhalb Sekunden schneller als die Konkurrenten vom Reitverein Werdenberg mit Barbara Michel auf Amaretta, Fabienne Schadegg auf Cara Mia (ritten das Stechen), Esther Beck auf Florenville und Livia Carrabs auf First Lady. An dritter Stelle klassierte sich der RC Bodensee. Parcoursbauer Hans Zbinden äusserte sich über den gezeigten Sport zufrieden: „Es war ein stufengerechter Parcours, ohne allzu technische Linienführung. Die Nervosität für eine Equipe zu starten, zeigte wohl da oder dort Wirkung und führte zu Fehlern. Im Allgemeinen darf man von einem guten Niveau der Reiter sprechen.“
Unwiderstehlicher Ritt
Am Sonntag bildete am Vormittag die Prüfung über 140 Zentimeter, die dem Nachwuchs bis zu einem Alter von 25 Jahren vorbehalten war, den Höhepunkt. Dabei schafften vier junge Amazonen die Qualifikation ins Stechen. Noelle Barry trat dabei gleich mit zwei Pferden an. Mit Enjory eröffnete sie das Stechen und zeigte eine Nullfehlerrunde. Romy Herzig mit Ditmar ritt als zweite ein. Drei Sekunden langsamer als ihre Vorreiterin, aber ebenfalls fehlerfrei, setzte sie sich auf den zweiten Zwischenrang. Nun setzte Noelle Barry auf Jolie van Het Molenhof alles auf eine Karte für einen möglichen Doppelsieg. Mit einem Stangenfehler ging diese Rechnung nicht auf. Als letzte Reiterin betrat Shanice Eberhart auf Burlington V.D.M. den Platz. Nachdem sie dieses Jahr bereits in Amriswil vor zwei Wochen und in Erlen im Februar jeweils zweite wurde, wollte sie in dieser Prüfung unbedingt den Sieg. „Ich dachte mir „jetzt oder nie“ und ging volles Risiko“ so Eberhart. Und das Risiko sollte sich ausbezahlen. Am zweiten Sprung drückte Burlington gross ab und übersprang das Hindernis mit einem derart grossen Satz, dass Eberhart einen Bügel verlor und den Stechparcours mit nur einem Bügel zu Ende reiten musste. Mit einem Vorsprung von sagenhaften fünf Sekunden auf Barry sicherte sie sich mit einem Nullfehlerritt den Sieg: „Burlington hat mir im Stechen sehr geholfen. Ich bin nicht optimal geritten, doch er hat alles wettgemacht. Wir haben abgekürzt wo es gegangen ist und auf der langen Geraden auf den letzten Sprung habe ich noch einmal Vollgas gegeben, kurz aufgenommen und es hat glücklicherweise für den Sieg gereicht.“ So die strahlende Siegerin.
Hier finden Sie den Zwischenstand des OKV-Cup der NOP Pferdeversicherung Rayon Ost