Mettmenstetten: Team Birkenhof erstmals von Podest verdrängt

In Mettmenstetten kämpften die Sportler um die Medaillen der Schweizer Meisterschaft im Vierkampf. Dabei mussten die Teilnehmer nicht nur das Reiten in den Disziplinen Springen und Dressur gut beherrschen, sondern auch im Schwimmen und Laufen alles geben. Dies erforderte auch von den Organisatoren einen grossen Aufwand. Das Zuger-Team schaffte erstmals etwas, was seit Jahren keinem gelang und durfte sich am Ende auf das Podest stellen.

26.09.2017

Von Carmen Dubs

Am Wochenende kämpften in Mettmenstetten bei perfekten Beding­ungen 63 Vierkämpfer um die Podestplätze der Schweizer Meisterschaften. Erstmals seit langer Zeit belegten die Birkenhofer keinen Medaillenrang in der Teamwertung. Nur knapp mussten sie die Podestplätze den dominierenden Zugern überlassen. Mit klarem Vorsprung durfte sich das Team VK Zug die Goldmedaille der A-Junioren umhängen lassen. Dass mit den Säuliämtlern aber immer zu rechnen ist, zeigten die Erwachsenen des KV Affoltern. Mit einem beachtlichen Punktevorsprung eroberten sie sich den Sieg bei den Aktiven und so durfte deren Mannschaftsführer Paul Fischer dieses Jahr mit den «Oldies» statt mit den Junioren den Sieg feiern.

Doppelerfolg

Das Juniorenteam des VK Zug A durfte an diesem sonnigen Herbsttag sogar zwei Doppel-Schweizermeister feiern. Michael Bruhin sicherte sich mit seinen konstanten Leistungen zusätzlich zum Mannschaftssieg die Goldmedaille der Kategorie A im Einzelklassement vor Sabrina Wettach und Joëlle Waser. Dominic Chaix siegte bei den B-Junioren vor seiner Schwester Léonie und dem drittplatzierten Luc Kern. Die Medaillen der Kategorie OKV wurden Joëlle Waser (Kategorie A) und Jan Kuerzi (Kategorie B) vom OKV-Präsidenten Michael Hässig überreicht.

Grosser Aufwand

Dass ein zweitägiger Event mit vier Disziplinen mit enormem Zeitaufwand und Engagement verbunden ist, wird in Mettmenstetten sogar einem Laien klar. Das Organisationskomitee um Präsidentin Susanne Schelling hat diese Aufgabe jedoch mit Bravour gelöst. Auf der Anlage Ghei von Andreas Ott in Mettmenstetten fand man dazu beste Infrastruktur, dies alleine reicht jedoch lange nicht. Die Teilnehmer müssen Fitness, Kons­tanz und Können in jeder Disziplin beweisen, die Pferde müssen zum Veranstaltungsort befördert und unter der Woche trainiert werden. Schwimm- und Laufplätze müssen organisiert sein und Unterkünfte für die Jugendlichen und teilweise für Pferde besorgt werden. Dass dies jedoch gut gelungen ist, widerspiegelte sich in den vielen strahlenden, zufriedenen Gesichtern der Teilnehmer an der Siegerehrung. «Mir ist es wichtig, dass alle Beteiligten glücklich und zufrieden nach Hause gehen», so Schelling. Mit dem milden Herbstwetter, der strukturierten Organisation sowie einer professionellen Infrastruktur ist der zweitägige Event absolut gelungen. So ist es für Schelling auch in Ordnung, dass dieses Jahr Mannschaftsführerin Barbara Koller die Podestplätze eins und drei mit ihren beiden Zuger Mannschaften bestieg. «Wir haben die Zuger lange auf die Plätze hinter uns verwiesen, nun mögen wir ihnen die Medaillen auch einmal zugestehen», so Schelling.

Fleiss und Disziplin

Mit den heutigen stets steigenden schulischen Anforderungen ist die Vorbereitung für einen Vierkampf für die Jugendlichen und deren Familien und Trainer nicht nur eine logistische Herausforderung, sondern auch mit grosser Disziplin und Fleiss zu bewältigen. Beispielsweise der Bronzemedaillengewinner der B-Junioren, Luc Kern, trainiere im Team Birkenhof und besuche das Gymnasium, so Schelling. Trotz der beachtlichen Anforderungen des Schulalltags ist er immer mit viel Engagement, konzentriert und fokussiert bei der Sache. Der enorme Aufwand im Alltag zeigte sich auch daran, dass bei den Junioren B (zehn bis 15 Jahre) keine Teammedaillen verteilt wurden, da sich lediglich eine Mannschaft stellen konnte. Dass man mit Fleiss, Wille und Durchsetzungsvermögen als Reiter auch nach dem Juniorenalter durchaus noch andere Sportarten erfolgreich und aktiv betreiben kann, bewiesen Kuster, Oliveri, Schwarzenbach und Suter bei den Aktiven. Mit ihrem klaren Sieg für den KV Affoltern verwiesen sie Egnach/Lorze Mixed und Team Unterwalden auf die Plätze zwei und drei. Der älteste Teilnehmer der Kategorie Aktiv ist mit seinen sechsundfünfzig Jahren topfit. Zukünftig wünscht man sich noch mehr Teilnehmer in dieser Kategorie. Nebst vorher genannten Faktoren gilt es, in diesem Alter neben Beruf, Familie und Reiten zusätzlich noch ein Zeitfenster für den Lauf- und Schwimmsport zu schaffen. Dies stellt sich in der heutigen schnelllebigen, hektischen Zeit ähnlich problematisch dar wie bei den schulpflichtigen Junioren. Susanne Schelling und ihr Team organisierten nun schon zum vierten Mal die Schweizer Meisterschaften. Die unermüdliche Pferdefrau mit Jahrgang 1945 widmet sich seit beinahe dreissig Jahren mit Herzblut den jungen Vierkampfathleten. Jeder kennt sie, die kleine, herzliche, immer agierende und fröhliche Dame. Wo Hilfe, Rat und Tat benötigt wird, ist Susanne stets zur Stelle. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass viele ehemalige Schützlinge Schellings und deren Familien auch nach Beendigung der aktiven Juniorenkarriere der dynamischen Pferdefrau noch zur Hand gehen. Viele altbekannte Gesichter waren zu sehen, die ihrer langjährigen Mannschaftsführerin und Mentorin die Treue gehalten haben.

Hier finden Sie die Schlussrangliste der OKV Vierkampfmeisterschaft Kategorie A

Hier finden Sie die Schlussrangliste der OKV Vierkampfmeisterschaft Kategorie B

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