Werdenberg: Ein Mann an der Spitze
30 Reiterinnen und Reiter von allen vier Regionalverbänden kämpften am Wochenende in Werdenberg um die begehrten Medaillen der Schweizer Meisterschaft Dressur Kategorie R. Franz Häfliger holte Gold knapp vor Sandra Corpataux. Bronze ging an Fabienne Bachmann.
04.10.2016
von Corinne Hanselmann
Erstmals organisierte der Reitverein Werdenberg am Samstag und Sonntag auf seinem 2014 eingeweihten Sandplatz einen Dressuranlass dieser Grösse. Am ersten Tag standen mit GA 01/40-, GA 03/40-, L 12/60- und L 14/60-Prüfungen für die Dressurreiter aus der Region, aber auch Einlaufprüfungen für die Teilnehmer der Schweizer Meisterschaft vom Sonntag auf dem Programm. Die Titelkämpfe der Regional-Lizenzierten bildeten den sportlichen Höhepunkt des schönen Turniers. 28 Reiterinnen und zwei Reiter aus den vier Verbänden OKV, PNW, ZKV und FER hatten sich dafür qualifiziert. 27 waren schliesslich in beiden Prüfungen am Start. Am Sonntagmorgen wurde die erste Teilprüfung, ein L 18/60, geritten.
Von Beginn in Führung
Mit 70,600 Prozentpunkten ritt Franz Häfliger mit deutlichem Vorsprung an die Spitze, gefolgt von Sandra Corpataux mit 67,610 und Fabienne Bachmann mit 66,240. Bis zum neunten Rang folgten Reiterinnen mit Resultaten von über 65 Prozent. Häfliger habe in diesem Programm mit Simeon Lektionen von guter Qualität gezeigt, sei regelmässig und schwungvoll geritten und das Paar hatte eine gute Ausstrahlung, sagte die Richterin Geneviève Pfister gegenüber der «PferdeWoche». Allgemein lobte sie die gute Qualität der Vorstellungen, insbesondere die der vorderen Hälfte. Die zweite Teilprüfung, das M 22/60, bestritten die Teilnehmenden nach dem Mittag in umgekehrter Reihenfolge der L 18-Rangliste. Das versprach Spannung bis zur letzten Lektion.
Keine Veränderung
Mehrere Teilnehmer lieferten sehr saubere Ritte, doch an die Ausführung von Sandra Corpataux mit dem zehnjährigen Oldenburger Sambeau (Sir Donnerhall – Landsieger), einem Fuchs mit einem einzigen weissen Bein, kam niemand heran. Die Richter belohnten sie mit 72,250 Prozentpunkten. Für den Führenden Franz Häfliger wurde es eng. Doch auch er zeigte mit seinem neunjährigen Oldenburgerrappen Simeon (Samarant – Don Cardinale) mit 69,370 eine ansprechende Leistung und ritt auf Platz zwei. Den dritten Rang dieser Prüfung belegte Fränzi Nyffenegger auf Rebucco mit 68,200, knapp dahinter folgte mit 68,110 Fabienne Bachmann mit der zehnjährigen Oldenburgerstute Okinawa (Florencio – Donnerhall). Doch an der Reihenfolge der Championatswertung vermochte das M 22 nichts mehr zu ändern. Häfliger gewann Gold für den ZKV, jedoch lediglich drei Punkte vor Sandra Corpataux (PNW), die Silber in Empfang nehmen durfte. Den Bronzerang belegte Fabienne Bachmann (OKV).
Alle drei Medaillengewinner waren schon im vergangenen Jahr bei der Schweizer Meisterschaft mit dabei. Häfliger war auch damals auf Medaillenkurs: Er holte Silber. Bachmann belegte den undankbaren vierten Rang. Sandra Corpataux war 2015 noch auf dem 16. Rang. Erstmals seit einigen Jahren ist 2016 keine Reiterin der FER auf dem Podest. Dafür wurden die Medaillen fair auf die Deutschschweizer Verbände ZKV, PNW und OKV verteilt. Zumindest in den vergangenen fünf Jahren gingen die Goldmedaillen immer an Frauen, mit Häfliger stand dieses Jahr ein Mann an der Spitze.