Schleitheim: Geglückter Einstieg in die Vollprüfungen

Auf dem Mattenhof in Schleitheim fanden nach zwei Turnieren mit reinen Geländeprüfungen erstmals Vollprüfungen in Zusammenarbeit mit der Familie Dürst in Guntmadingen, wo die Dressur und das Springen ausgetragen wurden, statt.
30.08.2016

Von Tamara Acklin

Der nationale Saisonauftakt fand im März auf dem Mattenhof mit reinen Geländeprüfungen statt. «Mangels Infrastruktur, sonst würden wir gern Vollprüfungen anbieten», so OK-Präsident Heinz Scheller zur Ausgangslage. Nach der Zweitauflage vor sechs Wochen hatte ein neues Turnier mit Vollprüfungen Premiere. Familie Dürst zeichnete verantwortlich für die Austragung der ersten beiden Teildisziplinen. Auf dem 60 Meter Sandviereck ritten die Paare der Kategorien CNC1* und B3 ihre Dressurprogramme. Die B2-Paare starteten im Dressurviereck auf Gras. Die von Roland Jud konzipierten Springparcours waren auf der grosszügigen Wiese pa­rallel angelegt, sodass die Reiter möglichst wenig Zeit verloren, um anschliessend nach Schleitheim ins Gelände zu fahren. Die Austragungsart scheint nach positivem Feedback der Teilnehmer gut anzukommen.

Neue Kombinationen

Crossbauer-Assistent Heinz Scheller möchte immer, wenn er ein Turnier austrägt, die Kategorie Einstern anbieten: «Und wenn es nur wenige Starter sind. Wir wollen den Reitern diese Möglichkeit einfach bieten.» Zusammen mit dem Crossbauer Dieter Bigler hat er sich wiederum Neues einfallen lassen und die technischen Schwierigkeiten etwas erhöht. Im Einstern-Cross ging die Schlaufe diesmal hoch bis zum «Skyjump» mit Aussicht auf das Gelände, über die neu erbaute Sturmholz-kombination, deren Holz von Bäumen stammt, die es kurz nach dem letzten Turnier vom starken Wind umgeblasen hatte, via Teichkombination nach dem Coffin über die Naturhecke auf die Schlussschlaufe. Die Topografie ist in Schleitheim anspruchsvoll, aber lehrreich. Die Geländebauer versuchen jeweils auf dem Hauptplatz und den beiden Schlaufen auf den Wiesen nebenan flüssige Linien zu stellen. «Es soll jeder so schnell reiten, wie er es für richtig hält», liessen die Offiziellen auf die Anfrage, ob die Tempi aufgrund der Hitze heruntergesetzt werden, verlauten. Beat Danner kam mit lediglich vier Sekunden Überzeit der Idealzeit am nächsten. Linda Nussbaumer arbeitete sich mit Floppina de Lully vom fünften Dressurrang bis zum Sieg vor. Sie schlug Esther Andres, die mit Laurus Nobilis den Bergpreis für die Führung nach Dressur und Springen gewann, um einen Punkt. Auf dem dritten Rang klassierten sich Salome Lüdi und Super Rosi.

Präzises Reiten

Das Mattenhofgelände erfordert präzises Reiten. Im  B3 zeigte sich dies insbesondere bei der Ecke, die konsequentes Anreiten verlangte. Nadja Minder und ihre Vollblutstute Kabuga drehten eine flüssige Runde innerhalb der erlaubten Zeit und beendeten die Prüfung auf dem Dressurresultat, wo­für sie mit dem Sieg belohnt wurden. Die zwischenzeitlich führende Lauriane Mar­ro musste ihre «Pole Position» mit Aqredo de la Londes nach etwas Zeitüberschreitung abgeben. Steffi Mylius und Olympie waren das zweite Paar, das die Idealzeit schaffte und sie auf den dritten Rang brachte. Im B2 gab es einen Start-Ziel-Sieg von Erika Attinger mit Fair Game, die es selbst kaum glauben konnte. «Dass ich in meinem Alter noch ein B2 gewinne», strahlte sie. Sie dis­tanzierte Bettina Schlegel mit Rabbitsfield Little Imp und Manuela Frei mit Elan, die mit Abstand am schnellsten über die Ziellinie flogen. Nachdem die letzten Anwesenden den Heimweg antraten, schmiedeten Dieter Bigler und Heinz Scheller bereits Pläne, was sie am letzten Turnier der diesjährigen Serie bauen möchten. Die Wintersaison wird noch lange genug. Wir sind gespannt, was Mitte Oktober am vierten Mattenhofturnier mit Geländeprüfungen auf die Paare wartet.

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