St. Gallen: Goldene OFFA-Stallplakette an Fredy Knie jun.
Die 33. OFFA-Pferdemesse bot über fünf Tage ein buntes Programm an Show und Sport. Die Vielseitigkeit der Pferde wurde ins schönste Licht gestellt. Als Highlights wurden die Voltige-Gala und die Übergabe der goldenen OFFA-Stallplakette angekündigt.
20.04.2016
von Karin Forrer-SchönenbergerIn der Laudatio von Ruedi Gantenbein, dem letztjährigen Gewinner der goldenen OFFA-Stallplakette, ehrt und würdigt er die beispielhafte Arbeit mit und zum Wohle des Pferdes von Fredy Knie jun. Im Jahre 1986 wurde die erste goldene OFFA-Stallplakete seinem Vater Fredy Knie sen. verliehen. «Es ehrt mich, wenn meine Arbeit geschätzt und gewürdigt wird», freut sich Fredy Knie jun. über die Auszeichnung. Trotz gedrängtem Tourneeprogramm nahm sich der Direktor vor der Nachmittagsvorstellung des Zirkus Knies in Schaffhausen Zeit für die Entgegennahme des Preises, verteilte Autogramme und signierte auf Wunsch sein Buch.
Voltige-Gala
Hochkarätige Darstellungen versprach die Auswahl der Sportler an der Voltige-Gala. Die vielen gespannten Zaungäste wurden in den Bann der Künstler zu Pferd gezogen. Frisch vom intensiven Trainingslager im Jura angereist kam die Gruppe von Voltige Lütisburg und turnte ihre neue Kür auf dem 21-jährigen Ausnahmepferd Will Be Good vor. Monika Winkler-Bischofberger, die Longenführerin, betonte: «Wenn wir weiter international mithalten wollen, müssen wir noch mehr Kraft trainieren.» Die Winterarbeit und das Trainingscamp scheinen bereits Früchte getragen zu haben. Die Athletinnen, welche Stützaufgaben in den Übungen zu erfüllen haben, wirken im Vergleich zu anderen Gruppen sichtlich kräftiger. Aus Bern angereist ist der Schweizermeister im Einzelvoltigieren, Lukas Heppler, der auf dem Pferd des Reitclubs St. Gallen voltigieren durfte. Die Zuschauer zu begeistern, vermochte auch die zurückgetretene Simone Jäiser, Weltcupsiegerin, Europa- und Schweizermeisterin.
Miss OFFA Pepita
Anlässlich des Freiberger Cups wurde aus sieben teilnehmenden Zuchtgenossenschaften/-vereinen die Miss OFFA aus den vorgestellten Stuten erkoren. Die siebenjährige Dunkelfuchsstute Pepita von Hansruedi Enz, PZV Rheintal wusste die Richter zu überzeugen und durfte sich die Miss-Schleife umhängen lassen. Für die Wertung der Genossenschaften traten die Teilnehmer mit einem Fahrer, einem Springreiter und jeweils drei Stuten zur Bewertung an. Mit vier Rangpunkten Vorsprung und Gewinner in allen drei Dispziplinen konnte sich der Pferdezuchtverein Rheintal als Sieger feiern lassen.
Vielseitige Sportler
Die Junioren-Vierkämpfer starten immer gerne an der OFFA. Die Atmosphäre und Aufmerksamkeit der Zuschauer spornt speziell an. Sonst bieten meistens Reitställe die Plattformen für die Vierkämpfe an. Als Novum wurde dieses Jahr ein Wettkampf für Aktive (ab 21 Jahre) ausgeschrieben, dieser wurde mit Pferdewechsel durchgeführt. Alle vier Disziplinen, Laufen, Schwimmen, Dressur und Springen, die Organisation der Unterbringung der Athleten und Pferde gingen reibungslos unter dem jungen Leiterteam Jennifer Büchler, Angela Kunz und Lea Städler über die Bühne.
Kriegspferde des Mittelalters
Nach 2008 waren dieses Jahr die Spanish Mustangs von Jürg Gassmann (Bühler) wieder an der OFFA in der Arena zu sehen. Im Mittelalter hat sich dieser Typ Pferd im Krieg bewährt aufgrund ihrer Wendigkeit und Schnelligkeit. Erst später wurden die «Schlachtrösser» grösser und kräftiger, da die Ritterrüstungen auch schwerer wurden. Spanier haben die kleinen, robusten Pferde im 16. Jahrhundert nach Florida und Mexiko gebracht. Die heutigen Spanish Mustangs sind Nachkommen aus einem Zuchtprogramm von Indianerstämmen. Extra für die OFFA aus Montana angereist, um Disziplinen aus Amerika vorzuführen, ist Lynwood «His Bad Horse», ein Indianer der Northern Cheyenne. Geschickt führte er das «Roping» (Lassowerfen) vor. Ebenso wurden das Rossfechten und weitere Techniken der berittenen Kämpfe aus dem Mittelalter vorgestellt.
«Kalte» Österreicher zu Gast
Vier Noriker aus Tirol und Vorarlberg begeisterten zusammen mit ihren Reitern und Fahrern das Publikum mit traditionellen Trachten und einer Quadrille. Die sympathischen Kaltblüter werden nicht nur im Brauchtum eingesetzt. Auch im Sport bis zur Vielseitigkeit im Reiten und Fahren sind sie zu sehen. Marcel Schälli, OK-Präsident der OFFA-Pferdemesse, legt Wert darauf, immer wieder neue Pferderassen in diesem Rahmen vorzustellen. «Das abwechslungsreiche Programm mit Sport und Show hat sich bewährt. Wir werden weiter daran festhalten und dabei immer wieder neue Spezialitäten rund ums Pferd entdecken», ist sich Marcel Schälli sicher. 94 Pferde beherbergte der OFFA-Stall während der Messe. Die Vorführungen konnten ohne Zwischenfälle präsentiert werden. Einzig der Wagen der Brauerei Freihof, Gossau, wurde in der Nacht auf Samstag durch Vandalen beschädigt.
Ein buntes Programm zeigten die Mitglieder der Haflinger Ostschweiz. Unter anderem war mit «Schneewittchen und den sieben Zwergen» auch der Reiternachwuchs originell vertreten. Neben Springprüfungen und einem Jungpferdeausbildungskurs fanden täglich Vorführungen der HETS, Schule für Natural Horsemanship und Darbietungen der Freiberger Pferde statt. Die Präsentation der Brauerei-Fünfspänner der Schützengarten und Freihof, die Showacts der Island Pferde und die Vorstellung des CH-Pferdes und der Minipferde rundeten das vielseitige Programm der Pferdemesse ab. Anlässlich der OFFA fand auch ein internationaler Hufschmiedewettkampf statt, welcher von den Messebesuchern interessiert verfolgt wurde. Ausgeschrieben wurde eine vierteilige Aufgabe für Lernende im letzten Lehrjahr und ein internationaler Bewerb mit Finalprüfung. Ein schweizerisch-niederländisches Richtergremium hat das Beschlagen von Pferden mit handgeschmiedeten Eisen bewertet.