Kampf um die Medaillen
SM Vierkampf Egnach TG:
Anlässlich der Schweizer Meisterschaft Vierkampf kam es zu zahlreichen Medaillenvergaben. Den Titel in der Mannschaftswertung sicherten sich der KV Egnach (Junioren A und B) und der RV Lorze (Aktiven E). Gold in den Einzelwertungen ging an Luc Kern (Birkenhof Affoltern, Junioren A), Aloisa Müller (VK Zug , Junioren B) und Simone Waser (Team Lorze, Aktive E).
Sandra Leibacher
Der KV Egnach organisierte während zwei Tagen die Schweizer Meisterschaft Vierkampf auf der neuen Vereinsanlage «Kybun Joya Reitpark». «Wir gründeten vereinsintern ein OK-Team für die SM und konnten für diesen Anlass unsere Vereinsmitglieder zur Unterstützung einsetzen. Ich bin selber sehr beeindruckt und auch überrascht, wie viele Helfer wir für die Durchführung brauchten. Je mehr Teilnehmer und Kategorien an den Start gehen, desto mehr Aufwand mussten wir betreiben. Ohne die engagierte Hilfsbereitschaft wäre das nie möglich gewesen», so OK-Präsidentin Annette Notz. «Im OK-Team konnten wir auf ein paar Personen zählen, die schon mehrfach solche Veranstaltungen durchgeführt haben, was sehr hilfreich war, da wir auf der neuen Anlage noch keinen Anlass in diesem Umfang durchführten. Knacknüsse waren der Zeitplan, die genauen Abläufe und vor allem zu dieser Jahreszeit ein Schwimm- oder Hallenbad reservieren zu können», so Notz.
Athletische Vorlage
Bereits am Samstag mussten die jungen Sportler die Disziplinen Schwimmen im Hallenbad Rosenau in Gossau SG und die rund drei Kilometer lange Laufstrecke rund um den «Kybun Roya Reitpark» absolvieren, um sich wichtige Punkte für die Gesamtwertung zu sichern. «Alle sind bereits im Schwimmbad erwartungsvoll angetreten, um ihre besten Leistungen abzurufen. Man sah im Schwimmen und Laufen schon Spitzenzeiten. Wer gut ablieferte, sicherte sich bereits eine gute Ausgangslage in der Zwischenwertung für die beiden Reitdisziplinen der Einzel- und Teamwertung», so Notz.
Der Sonntag im Sattel
Auf der To-do-Liste stand nun das Reiten. In Quadrillenformationen musste jedes Team das Dressurprogramm, eine Mischung aus GA 03 und GA 05, den drei Richtern vorreiten. Am Nachmittag galt es, als Einzelreiter den Springparcours auf der Höhe von 80 respektive 90 Zentimeter je nach Kategorie zu absolvieren.
«Es freut mich besonders, dass wir nebst den Qualifizierten mit 16 Einsteigerteams viele Inte- ressierte aus der ganzen Schweiz motivieren konnten, an unserer Veranstaltung teilzunehmen. Auch in der Kategorie Plausch waren sechs Gruppen am Start. So konnten wir den Vierkampf innerhalb dieser SM wieder etwas aktivieren», so Notz. Paul Fischer, OKV-Ressortchef Vierkampf, ergänzt: «Ich finde es auch ganz toll, so viele Einsteigermannschaften hier in Egnach anzutreffen. Ich wünsche mir, dass sich vielleicht einige Teams für die Zukunft zusammenschliessen und dann als neue Vierkampfmannschaften in den offiziellen Kategorien an den Start gehen werden.»
Ein vielseitiger Teamsport
Anlässlich der SM gab es wieder zahlreiche Medaillen in der Einzel- und Teamwertung zu vergeben. Die Equipen mussten in den Disziplinen Laufen, Schwimmen, Dressur- und Springreiten ihre Leistungen abliefern. Jedes Teammitglied absolvierte jede Disziplin einzeln, ausser in der Dressur, diese wurde als Quadrille vorgeritten. Neue Meister wurden in den drei verschiedenen Kategorien, Junioren A (16 bis 20 Jahre), Junioren B (10 bis 15 Jahre) und die Aktiven (über 20 Jahre), gekürt. «Es braucht vier solide Leistungen, um vorne mit dabei zu sein, denn alle Resultate zählen. Das schlechteste Resultat jeder Disziplin kann gestrichen werden. Dazu kommt, dass die Leistungen jeden Reiters für sein Team, aber auch für ihn in der Einzelwertung zählen», erklärte die OK-Präsidentin.
Der Titel in der Teamwertung Junioren A und B ging an die einheimische Mannschaft Egnach Mostindien mit einem Punktetotal von 15190. Teamchefin Heidi Notz und die Reiterinnen Jael Saurer, Jael Schneggenburger, Lena Aeppli und Romina Thoma freuten sich riesig über ihren Sieg. Die Silbermedaille ging an die Mannschaft VK Zug A (Betreuerin Barbara Koller) mit Aloisa Müller, Jana Probst, Victoria Niederberger und Michelle Brauch mit 14843 Punkten. Auf dem dritten Rang klassierte sich mit 14659 Punkten das Team Birkenhof Affoltern, mit Teamleiterin Susanne Schelling und den Reitern Kiana Abderhalden, Reja Meerstetter, Luc Kern und Julia Wagner.
Bei den Aktiven stand das Team Lorze ganz zuoberst auf dem Podest. Die Geschwister Lea und Julia Fischbacher sowie Joëlle und Simone Waser unter der Führung der Teamleiter Annemarie Gretener und Nic Bachmann erzielten 16677 Punkte und wurden mit der Goldmedaille belohnt. Der zweite Rang ging an das Team Egnach Aktive und der dritte Rang an das Team Mix. Da in dieser Kategorie nur drei Mannschaften teilnahmen, wurde nur die Goldmedaille verliehen. Für die Vergabe von Silber und Bronze müssten gemäss offiziellem Reglement mindestens fünf Teams teilnehmen.
Hervorragende Einzelleistungen
In der Einzelwertung standen wieder bekannte Gesichter auf Position eins. Luc Kern aus dem Team Birkenhof Affoltern holte sich mit 5142 Punkten zum letzten Mal Gold bei den Junioren A. Aktuell absolviert er die Rekrutenschule und muss aufgrund seines Alters künftig bei den Aktiven starten, so wurde er auch von seinen langjährigen Teamkolleginnen an der Siegerehrung verdankend aus dem Juniorenteam verabschiedet. Auch bei den Junioren B war Aloisa Müller einmal mehr mit 5348 Punkten nicht zu schlagen und holte sich erneut die Goldmedaille. Sie konnte auch wichtige Punkte für ihr Team VK Zug A sammeln. Bei den Aktiven setzte sich mit einem Punktetotal von 5654 Simone Waser (Team Lorze Aktive) durch.
OKV-Medaillen
Anlässlich der SM wurde auch jeweils ein OKV-Medaillensatz in den zwei Kategorien Junioren A und B verliehen. Vierkampfleiter Paul Fischer liess es sich nicht nehmen, die Besten persönlich auszuzeichnen. Hier brillierten Julia Wagner vor Luc Kern und Sarina Lötscher (Junioren A). Bei den Junioren B gewann Aloisa Müller vor Reja Meerstetter und Georgia Jensen.
Rangliste OKV-Vierkampfmeisterschaft Kategorie A
Rangliste OKV-Vierkampfmeisterschaft Kategorie B
Vierkampfluft geschnuppert
Die Einsteiger- und Plauschteams setzten sich aus den unterschiedlichsten Konstellationen zusammen. Gewonnen haben die Plauschteamwertung ex aequo die Mannschaften Ryterland Oldies sowie das Team Plausch MiraJaro. Der Sieg in der Einsteigerprüfung ging an das Team Jamella mit Ella Ruba Frank und Jamie Gugliotta, der zugleich auch die Einzelwertung für sich entscheiden konnte.
Erklärung des Wertungssystems im Vierkampf
Schwimmen und Laufen: Maximal 100 Punkte. Die Zeit wird anhand einer speziell definierten Tabelle in Punkte umgerechnet, wobei es Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt. Für die gleiche Schwimm- respektive Laufzeit bekommt ein 16-jähriges Mädchen mehr Punkte als ein 16-jähriger Junge.
Beispiel: 7,89 Punkte x 100 = 789 Punkte Schwimmen
6,75 Punkte x 100 = 675 Punkte Laufen
Maximale Punktzahl je 1000 Punkte
Dressur: Gerichtet wird das Programm von drei Richtern, daraus resultiert aus allen Noten eines Richters der Notendurchschnitt. Aus den drei Durchschnittsnoten wird noch einmal der Durchschnitt berechnet, was zum Beispiel die Endnote 7,7 ergibt. Diese Note wird dann mit 300 multipliziert und das ergibt dann die Punktzahl, die in die Gesamtwertung einfliesst.
Beispiel: Durchschnitte 7,6 + 7,8 + 7,7 /3 = 7,7 x 300 = 2310 Punkte
Maximale Punktzahl: 3000 Punkte
Springen: Für einen fehlerfreien Parcours gibt es 800 Punkte. Abzug pro Stangenfehler 50 Punkte, pro Refus 100 Punkte. Drei Refus bedeuten einen Ausschluss. Auch beim Springen werden Stilnoten vergeben. Hier wird die Durchschnittsnote aus allen Bewertungen errechnet, beispielsweise 7,0 und diese mit 100 multipliziert.
Beispiel: Durchschnitt 7,0 x 100 = 700 (Stil) + 800 (Parcours) = 1500 Punkte
Maximale Punktzahl: 1800 Punkte
Alle vier Punktetotale der Teildisziplinen werden addiert.
Beispiel: 789 + 675 + 2310 + 1500 Punkte.
Teamwertung: Für das Team wird immer das schlechteste Resultat pro Disziplin gestrichen. Es zählen also jeweils drei Resultate pro Disziplin für die Endpunkte der Teamwertung.
